Die Bienen im Jahreslauf 2013
Januar
Endlich hat es geschneit!
Der Schnee hat alles mit einem weichen, weißen Watteteppich zugedeckt. Er schützt vor der bissigen Kälte. Es ist still und friedlich. Die Natur hält Winterschlaf.
Auch die Bienenbeuten stehen scheinbar verwaist inmitten der weißen Pracht.
Aber der Schein trügt!
Im Inneren signalisiert ein sanftes Brummen Leben.
Die Bienen haben eine ausgeklügelte Überlebensstrategie für die eisige Jahreszeit entwickelt.
Während des Sommers sammelten die Bienen von Baumknospen Harze, die sie mit körpereigenen Stoffen zu Kittharz verarbeiteten. Mit diesem Kittharz, auch Propolis genannt, dichteten sie alle Ritzen des Bienenstocks sorgfältig ab.
So können weder Wind, Feuchtigkeit noch Kälte in die Bienenbehausung eindringen.
Im Spätsommer sorgte der Imker dafür, daß sich die Bienen für die langen, kalten Wintermonate üppige Futterreserven anlegen konnten.
Nun haben sie sich zu einer Wintertraube zusammengezogen. Dicht an dicht gedrängt erzeugen sie durch "Muskelzittern" der Brustmuskulatur die dringend benötigte Wärme.
Die Traube kriecht lansam auf den Futterwaben voran und öffnet ihre mit Pollen und Honig gefüllten Vorratskammern. Die Bienen, die direkt auf der Futterwabe sitzen, stillen ihren Hunger und wärmen sich auf. Gestärkt wandern sie in den Außenbereich der Traube. Hier ist es am kältesten. Sie lösen die Bienen im äußeren Bereich ab, die ihre Futterreserven verbraucht haben und verschaffen ihnen damit die Möglichkeit, sich im Inneren aufzuwärmen und mit Nahrung zu versorgen.
Ein ständiger lebenserhaltender Kreislauf entsteht!
Direkt auf der Futterwabe, wo es am wärmsten ist, wird die Königin des kleinen Völkchens umsorgt. Sie wird von den Bienen gefüttert und gepflegt. Stirbt die Königin im Winter, kann das Volk nicht überleben!
Aber den Bienenvölkern drohen im Winter noch andere Gefahren.
Futter ist in dieser kargen Jahreszeit für alle Tiere knapp.
So versuchen z. B. Mäuse in die Beuten einzudringen, sich an den Vorräten zu laben und die trockene und warme Behausung als ihr Eigentum zu erobern.
Ein starkes Sommervolk, daß aus bis zu 50 000 Arbeitsbienen besteht, kann so einen Eindringling erfolgreich in die Flucht schlagen!
Aber Das Bienenvolk überwintert nur mit ca. 10 000-15 000 Tieren. Zusätzlich können sich die Bienen, bedingt durch die niedrigeren Temperaturen, nur langsam und steif bewegen. So können sie einer Maus keine Gegenwehr bieten. Sie hätten keine Chance!
Weiter ernst zu nehmende Feinde sind die Vögel. Spechten gelingt es, in die Beuten teilweise faustgroße Löcher zu hämmern, um an die eiweißreiche Insektennahrung zu gelangen.
Der Imker muß deshalb seine Bienenvölker auch im Winter ständig kontrollieren, um rechtzeitig Schaden von ihnen abzuwenden.
Bei herrlichem Winterwetter werden diese Kontrollgänge natürlich zu einem besonderen Spaß für die ganze Familie.
Februar
Winterruhe für den Imker?
In den Wintermonaten, wenn das Wetter unwirtlich ist und die Tage schnell in der Dunkelheit verschwinden, kann man es sich in der warmen Stube so richtig gemütlich machen.
Nun ist genügend Zeit, das vergangene Bienenjahr Revue passieren zu lassen.
Internetforen werden durchstöbert. Auch in der mittlerweile recht umfangreichen Bienenbücher- und Zeitschriftenbibliothek entdeckt man immer wieder etwas Neues (und ganz sicher findet auch in diesem Winter wieder ein neues Buch den Weg ins Bücherregal!).
Arbeitsgeräte werden kontrolliert, Neuanschaffungen geplant.
Wenn die Tage spürbar länger werden und die Temperaturen langsam steigen, beginnt der Lebenszyklus der Bienen aufs Neue. Die Königin beginnt Eier zu legen, denn bald gibt es wieder Nektar und Blütenpollen in Hülle und Fülle. Die "Einwohnerzahl" des Bienenvolkes steigt explosionsartig an. Dann ist neuer Wohnraum gefragt!
In den Wintermonaten hat der Imker Zeit, alles dafür vorzubereiten. Nun ist das handwerkliche Geschick des Imkers gefragt.
Neue Rähmchen für die Bienenbeuten müssen zusammengebaut, mit Draht bespannt und darauf die Wachsplatten (Mittelwände) gelötet werden. Pro Zarge ( so nennt man die einzelnen Beutenteile), 11 Stück.
Die Bienen überwintern in ein bis zwei Zargen. Im Sommer benötigen sie so viel Raum, daß 3-4 Zargen übereinander stehen. Alle müssen neu mit Rähmchen ausgestattet werden.
Winterarbeit für den Imker! Denn sobald es mit den Bienen "losgeht" ist dafür keine Zeit mehr!
März
Wo ist das Klo?
Die Vögel erinnern sich schon an die Lieder vom letzten Jahr. Noch zaghaft beginnen sie mit ihrem Gesang. Jeden Tag werden sie sicherer und immer mehr Vögel stimmen in das Konzert mit ein.
Dennoch will der Winter in diesem Jahr einfach nicht zu Ende gehen! Wir vermissen die wärmenden Sonnenstrahlen, die die ersten Frühjahrsblüher wach kitzeln und ihre Blütenkelche und Glöckchen weit öffnen. So können sie mit süßem Nektarduft und dick bepuderten Pollenbeuteln die ersten Bienen zum Buffet locken.
Wenn die Temperaturen in den Mittagsstunden über 10° C steigen, ist es endlich so weit: die ersten Bienen wagen sich hinaus. Es wird höchste Zeit!
Der Reinigungsflug hat begonnen!
Egal, ob Mensch ob Tier, wir müssen essen, um zu leben. Danach müssen wir alles, was bei der Verdauung übrig bleibt auch wieder los werden. Wie das funktioniert weiß jeder aus täglicher Erfahrung.
Bei den Bienen ist das ganz anders. Im Bienenstock gibt es kein Klo!
Obwohl sie doch während der kalten Jahreszeit in ihrer Behausung gefangen sind.
Die Natur hat für dieses Problem eine geniale Lösung gefunden. Die Bienen haben eine sogenannte "Kotblase". Hier sammeln sie die Verdauungsabfälle des ganzen Winters! Deshalb ist es wichtig, daß der Winter nicht zu lange dauert und die Bienen die Möglichkeit zu einem frühzeitigen Reinigungsflug haben. Ein lang gezogener Winter kann noch vielen Völkern zum Verhängnis werden, selbst wenn sie die härtesten Minusgrade überstanden haben. Denn auch die Futterreserven sind begrenzt.
Sobald es wärmer wird, kommt wieder Leben in den Bienenstock. Die Königin beginnt mit der Eiablage. Die Arbeitsbienen räumen auf und tragen tote Gefährtinnen aus dem Bienenhaus.
Jetzt wird es Zeit für den Imker, erste Kontrollen durchzuführen. Völker, die den Winter nicht überlebt haben, müssen ausgeräumt, ihre Behausungen gründlich gereinigt und mit neuem "Inventar" ausgestattet werden.
Schon bald, wenn der Imker den Vermehrungsdrang der Bienen eindämmen muß, sind auch die leeren Beuten wieder mit Leben erfüllt.
01.03.2013
Die Fluglöcher der Bienenbeuten sind vom Wintertotenfall befreit. Die Startbahnen sind freigegeben!
Endlich ist auch die Sonne da!
Drei Tage lang herrscht reger Flugverkehr bis in die späten Nachmittagsstunden.
Der erste Reinigungsflug ist vorläufig abgeschlossen!
Erste winzige Pollenhöschen sind zu sehen! Was blüht da? Es liegt doch noch überall Schnee!
Wasserträgerinnen umlagern die Schmelzwasserpfützen. Das ist das sichere Zeichen: es gibt jüngste Brut! Der Kreislauf des Lebens beginnt auf´s Neue.
07.03.13
ENDLICH SONNE
16.03.2013
Nach erneutem Schneefall und Rekord-Minustemperaturen im März, wagen sich heute bei strahlendem Sonnenschein und 3 Grad die ersten Bienen aus dem Stock.
Sie verrichten, wie im Märzbericht schon erwähnt, ihre Notdurft oder suchen nach Wasser und Pollen für die Pflege der ersten neuen Bienengeneration dieses Jahres.
April
Zitterpartie: Winter vs. Frühling
Winter liegt nach Punkten vorn!
Schon wieder schweben watteweiche Flocken sanft zur Erde.
Ich liebe es, wenn der weiße Teppich millionenfach in der Sonne glitzert und funkelt!
Nun schaue ich eiskalt zu, wie die tanzende Federschar auf den schwarzen Asphalt sinkt und dort sofort verglüht! Nicht einen Hauch von aufkeimendem Mitleid empfinde ich! Nicht Anfang April!
Riesige Schneehaufen lümmeln immer noch stur an Gehwegen und Bordsteinkanten herum. Es scheint, als raunten sie, dreckig grinsend: "Wir geh´n hier nicht weg! Wir nicht!".
Winter vs. Frühling: Die letzte Runde ist noch nicht eingeläutet!
Schneeglöckchen harren geduldig unter der noch immer viel zu dicken Schneedecke aus. Hier und da bohren sie sich trotzig durch den verharrschten Schnee.
Eine Zitterpartie bleibt es trotzdem!
Die niedrigen Temperaturen haben die Bienen zurück in ihre Behausungen verbannt. Dabei hat das Brutgeschäft schon begonnen! Das kann trotz ausreichender Futterreserven zum Verhungern des Volkes führen!
Wie das geht?
Erste "Bürgerpflicht" des Bienenvolkes ist es, sich um die Brut zukümmern. Bei diesen extremen Temperaturen bedeutet das: die Brut muß gewärmt werden. Die Bienen haben sich dazu über der Brut wieder zur Wintertraube zusammengezogen.
Ist das Futter auf der Brutwabe verbraucht, bevor die neue Generation geschlüpft ist, wandert das Volk nicht, wie vielleicht erwartet, zur nächsten vollen Futterwabe weiter. Würde sie das tun, wäre die Brut schutzlos dem Kältetod ausgeliefert. Um die Brut zu "retten", verhungert tragischerweise das ganze Volk!
Aber die Natur, so grausam sie uns manchmal erscheinen mag, hält auch immer eine Tür für´s Überleben offen!
Bei widrigen Umweltverhältnissen, z.B. wenn nektar- und pollenspendende Blüten im Sommer durch lange Trockenheit verdorren oder der Winter nach einem kurzen Frühlingsstart wieder Einzug hält, reduziert die Königin die Eiablage oder stellt sie vorrübergehend ganz ein. Weniger Bienen bedeuten- weniger Futter wird benötigt.
Eine Zitterpartie bleibt es trotzdem.
Wie hoch werden die Verluste sein?
02.04.13
Winter vs. Frühling
Die Zitterpartie ist zu Ende.
Sieg durch k.o. für Frühling!
Nachdem der Winter für 4 lange Wochen mit viel Schnee und eisiger Kälte zurückkehrte, machen nun milde Temperaturen erste Ausflüge wieder möglich.
Als letzte große Aufgabe der Winterbienengeneration gilt es, die junge Brut aufzuziehen. Die inzwischen alten und geschwächten Winterbienen müssen so lange "durchhalten", bis es erste junge Sammelbienen gibt.
Nach und nach wird die gesamte Wintergeneration durch junge Bienen ersetzt. Der Imker nennt diesen Prozeß "Durchlenzung" des Volkes. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, ist die vorerst letzte Hürde im Winterüberlebenskampf der Bienen genommen.
Und sofort herrscht emsiges Treiben. Wasserträgerinnen versammeln sich zu Hunderten um jede noch so kleine, seichte Pfütze. Mehrere Bienen stürtzen sich gleichzeitig in die zarten Blütenkelche. Es blüht immer noch zu wenig. Die Natur hat dringenden Nachholbedarf.
Dennoch bietet sich in diesem verspäteten Frühjahr ein überwältigendes Schauspiel: Winterlinge, Schneeglöckchen, Märzenbecher, frühe und späte Krokusse, Christrosen, Wildtulpen... alles blüht zur selben Zeit !
Eine erste Bestandsaufnahme ist zufriedenstellend ausgefallen. Nochmals werden die Fluglöcher auf Passierbarkeit kontrolliert - und siehe da: ein vermeintlich todgeglaubtes Volk wartete geduldig hinter "verschlossener Tür" auf den "Schlüsseldienst".
Warum sind die Fluglöcher im Frühjahr häufig versperrt?
Es ist ein ganz natürlicher Prozeß, daß während der langen Wintermonate Bienen sterben. Sie fallen nach unten und können das Flugloch versperren.Erst im Frühjahr, wenn sich das Volk aus der Winterstarre löst, kann es mit den Aufräumarbeiten beginnen. Da das Flugloch im Winter zusätzlich mit Mäusegittern gesichert ist, erschwert das die Reinigungsarbeit der Bienen. Türmt sich der "Wintertotenfall'" also zu hoch vor dem Flugloch, ist die helfende Hand des Imkers gefragt.
Traurige Arbeit für den Imker ist es immer wieder, im Frühjahr die Beuten der Völker und Ableger abzuräumen, die den Winter nicht überlebt haben.
14.04.13
Mai
Auf die Pätze - fertig - los - Honig sammeln!
Es dauerte nur ein paar Tage... nun versinkt die Welt im Blütenrausch. Mit allen Sinnen kann man jetzt den Frühling erleben: Die Obstbaumblüten haben sich zu dicken Kugeln gruppiert. Rote, gelbe und blaue Farbtupfer soweit das Auge reicht! Dazwischen himmelblaue Blütenwolken von Vergißmeinnicht. Überall Farbe satt!
Der Wind treibt nicht endend wollende Schwaden schwerer, süßer Düfte durchs Land.
Aus voller Brust pfeifen, zwitschern und trällern die Vögel im Liebesrausch.
DAS IST FRÜHLING!
Sogar die Bäume summen leise Frühlingsweisen... Können Bäume summen?
Natürlich nicht! Aber es scheint jedenfalls so!
Wenn man unter einer voll erblühten Weide, einem Obstbaum oder Ahorn steht, kann man es deutlich hören - das eindringliche Summen tausender Bienen. Eifrig stürzen sie sich in das Blütenmeer. Hektisch bestäuben sie Blüte um Blüte bei ihrer Suche nach Nektar und Pollen. Schnell weiter, weiter! Es gibt so viel zu tun!
Dazwischen torkelt behäbig eine dicke Hummel durch die Luft, bevor sie, scheinbar ungeschickt, in eine Blüte plumst. Hummeln, die Wunder der Aerodynamik!
Die "Obstbaumblüte" muß unbedingt ins Honigglas!
Sobald es deshalb das Wetter und der Entwicklungszustand des Bienenvolkes erlauben, wird der Honigraum aufgesetzt. Der Honigraum ist eine weitere Zarge, die auf den bisherigen "Wohnraum" aufgesetzt wird.
Zargen sind genormte Bienenbeutenteile, in denen die Waben sitzen. Sie lassen sich wie im Baukastensystem übereinander zusammensetzen. So können die Bienen z.B. in einem kleinen, gut warm zu haltenden "Einfamilienhäuschen" überwintern. Im Frühjahr, wenn Platz benötigt wird, wird zur "Villa" aufgestockt.
Der Honigraum wird von den unteren zwei Zargen durch ein Absperrgitter getrennt. Das Absperrgitter ist so gestaltet, daß es nur von den Arbeiterinnen passiert werden kann. Die Königin kann sich in den Räumen unterhalb des Absperrgitters frei bewegen und damit ungestört ihrer Bruttätigkeit nachgehen. Begleitet von ihrem Hofstaat und vielen fleißigen Arbeitsbienen.
Ankommende Sammlerinnen schlüpfen durch das nun vergrößerte Flugloch (es herrscht reger Flugverkehr!) und geben von Saugrüssel zu Saugrüssel den gesammelten Blütennektar an die für die Weiterverarbeitung des Nektars zuständigen Arbeitsbienen ab. Ungefähr 20 mal wird er dabei von Biene zu Biene weitergereicht, mit wertvollen körpereigenen Stoffen vermengt und eingedickt, indem ihm Wasser entzogen wird. Ist der Brutraum mit Futtervorräten versorgt, überwinden die "Honigmacherinnen" das Absperrgitter und füllen die leeren Waben der Honigräume mit dem süßen Gold. Ist der Honig ausgereift (siehe auch unter: Bienenenprodukte - Honig), kann er vom Imker geerntet werden.
Der Countdown läuft! Sind erst einmal die Honigräume aufgesetzt, dauert es nicht mehr lange und der erste Honig fließt ins Glas!
10.05.2013
Unser Plan war folgender: Pfingsten wird das erste mal geschleudert!
Aber es war zu kalt, zu naß, zu windig! "Kurzarbeit" im Bienenstock! Bei diesem Wetter können die Bienen nur wenige Stunden am Tag ausfliegen! Also Geduld!
21.05.13
Die Pflanzenwelt hat mit riesigen Schritten die "verlorene Zeit" des langen Winters aufgeholt.
Maiglöckchen und Flieder blühen jetzt - im Mai -, so wie es sich gehört!
Bis auf ganz wenige Tage Sonnenschein war aber kaum etwas vom "Wonnemonat" Mai zu spüren. Verabschiedet hat er sich sogar mit sintflutartigen Regenfällen, die vielerorts Flüsse über die Ufer treten ließen und Keller, Straßen und Wiesen überfluteten.
Wonnemonat - diesen Namen verdient der Mai in diesem Jahr nicht!
Trotzdem hat in der Pflanzen- und Tierwelt der "Neustart" begonnen.
Die wichtigste genetische Information, die in jeder lebenden Zelle auf unserer Erde tief verwurzelt ist, ist die Erhaltung der eigenen Art.
Voraussetzung dafür sind optimale Lebensbedingungen, wie: ausreichende Nahrung, bestimmte Temperatur- und Lichtverhältnisse, Wasser.
Jedes Tier, jede Pflanze hat eigene, ganz spezielle Ansprüche an das Leben. Sind sie erfüllt, startet das Programm: Vermehrung!
Nektarreiche Blüten locken die Insekten mit Farben und verführerischen Düften zur Befruchtung.
In der Natur erblicken "Tierkinder" das Licht der Welt. Überall hoppelt, trippelt, piepst und paddelt neues Leben, argwöhnisch bewacht von den stolzen Eltern.
Auch die Bienenpopulation wächst nun sprunghaft an. Die Baubienen haben längst Drohnen- und Weiselzellen errichtet.
Sobald die erste Königin schlüpft, verläßt die alte Königin, begleitet von einem großen Teil der Arbeitsbienen, das "traute Heim" - ein Schwarm erhebt sich brausend in die Luft. Sobald eine neue sichere Unterkunft von den Kundschafterinnen gefunden ist und kaum daß die Baubienen die ersten Waben fertiggestellt haben, beginnt die Königin unverzüglich mit der Eiablage (das neue Volk braucht Einwohner!). Sammlerinnen tragen emsig Nektar und Blütenpollenollen ein, denn die gesamten Vorräte blieben im Bienenstock zurück. So kann sich das neu entstandene Volk bis zum Winter kräftig entwickeln und ausreichende Vorräte anlegen.
Der jungen unbegatteten Königin und den zurückgebliebenen Bienen stehen ein fertiges "Haus" mit vollen Brut- und Vorratskammern zur Verfügung. Die schlüpfende Brut verstärkt das Volk, bis die Königin begattet ist und selbst für Nachwuchs sorgen kann.
Ein raffiniert ausgeklügelter Plan von Mutter Natur!
Damit haben beide neu entstandenen Völker eine gute Überlebenschance.
So funktioniert die natürliche Vermehrung der Bienen!
Gewollt ist das aber vom Imker so nicht, denn nur ein starkes, ungeteiltes Volk sammelt viel Honig. Hier beginnt die "Arbeit" des Imkers. Auf der einen Seite muß er Maßnahmen ergreifen, daß sich das Volk so stark wie möglich entwickeln kann aber auf der anderen Seite muß er alles tun, damit sich kein Schwarm "davon" macht.
Immer gelingt das leider nicht!
30.05.2013
Juni
Honig - Honig - Honig
In den Monaten Mai, Juni und Juli herrscht rege Betriebsamkeit bei den Bienen, genauso wie beim Imker. Die Einwohnerzahl der Bienen hat sich vervielfacht. Der Imker hat alle Hände voll zu tun, seine "Schäfchen" zusammen zu halten. Der Vermehrungsdrang der Bienen wird vom Imker ausgenutzt, um seinen Bestand an Bienenvölkern aufzustocken und damit z.B. die Winterverluste auszugleichen. Aber auch, um sich junge Königinnen heranzuziehen. Zur Königinnenzucht wählt er starke Völker mit besten Eigenschaften aus, wie z.B. Sanftmut und Honigertrag.
Die jungen Königinnen ersetzen "in die Jahre" gekommene Königinnen oder sind Grundstock für neue Völker.
Werden die Tage nach der Sommersonnenwende langsam wieder kürzer, erlischt der Schwarmtrieb nach und nach.
Auch den natürlichen Trieb, Honig und Blütenpollen auf Vorrat zu sammeln und einzulagern, nutzt der Imker aus.
Die Honigernte ist in vollem Gange!
Damit die Honigproduktion reibungslos funktioniert, werden die entnommenen Honigwaben sofort durch Leerwaben ersetzt. Mit ungebrochenem Fleiß füllen die Sammelbienen die leer geschleuderten Waben erneut auf - wieder und wieder.
Sind die wohlgefüllten, ausgereiften Honigwaben, die ungefähr bis zu 3 kg Honig fassen können, nach Hause gebracht, geht es an die aufwändige Gewinnung und Verarbeitung des Honigs.
Ein paar Tage später steht er, abgefüllt in Gläsern, auf dem Frühstückstisch.
Alle Eingriffe des Imkers, sei es zur Völkervermehrung oder zur Honiggewinnung, müssen dem Lebensrhythmus der Bienen entsprechend angepaßt sein. Der schonende Umgang mit dem Bienenvolk liegt in der Verantwortung eines jeden Imkers!
30.06.13
Juli
Alles hat ein Ende...
Spätestens Ende Juli ist die Honigernte vorbei!
Mitten im Sommer? Ringsum blüht doch noch alles!
Das stimmt zwar aber die Blütenfülle des Frühjahrs ist vorüber. Längst entwickeln sich Samen und Früchte.
Genußvoll naschen wir zuckersüße Erdbeeren.
Schwarz gefiederte Kirschendiebe flattern laut zeternd durchs Geäst. Erste winzige grüne Kastanienigel purzeln uns vor die Füße - das ist das Ergebnis tausender fleißiger Bienen!
Natürlich blühen immer noch einige "Nachzügler" und bieten weiter Nahrung für die Bienen. Den Spätblühern reicht die verbleibende Zeit bis zum Winter, um für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen.
Auch die ungeliebten Kreaturen unserer Erde haben sich in den letzten Wochen rasant vermehrt.
Stechmücken verderben uns den lauschigen Sommerabend im Garten oder rauben uns den wohlverdienten Schlaf. Flöhe und Zecken quälen unsere geliebten Vierbeiner!
Auch die Bienenvölker bleiben nicht von Plagegeistern verschont! Ihnen setzen die Varroamilben zu. Sie vermehren sich im Schutz der verdeckelten Brutzellen. Ähnlich wie eine Zecke, beißen sie sich an den Bienen fest und ernähren sich von der Hämolymphe (dem "Blut") der Insekten. Dabei können die Milben, genau wie die Zecken beim Menschen, Krankheiten auf die Bienen übertragen.
Während des Sommers hat der Imker laufend verdeckelte Drohnenbrutwaben aus dem Bienenvolk entfernt. Sie sind die bevorzugten "Vermehrungsplätze" der Varroamilben. So verbannt der Imker regelmäßig einen Teil der Parasiten aus dem Bienenstock.
Damit die Bienenvölker den Winter unbeschadet überstehen, muß der Imker den Bestand der Varroamilben zusätzlich durch spezielle Behandlungsmethoden auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Hier hat sich der Mensch wieder bei Mutter Natur ein paar Tricks abgeschaut!
Man beobachtete, daß sich einige Vögel todesmutig in ein emsig wuselndes Ameisennest stürzten. Doch damit nicht genug! Durch Scharren und Hinundherwälzen provozierten sie den Zorn der Ameisen zusätzlich, um dann still und mit ausgebreiteten Flügeln die gerechte Strafe des Ameisenvolkes zu erdulden! ?
Die Ameisen erklommen natürlich zu hunderten wutendbrannt und kampflustig den übergroßen Eindringling. Großzügig setzten sie ihre Primärwaffe ein - Ameisensäure!
Bei Untersuchungen fand man heraus, daß die "todesmutigen" Vögel von Milben befallen waren und sich mit Hilfe der Ameisensäure von ihren Plagegeistern befreiten!
Sobald deshalb die Honigernte abgeschlossen ist, behandelt der Imker seine Bienenvölker mit Ameisensäure.
Diese Behandlungen sind die Voraussetzung dafür, daß gesunde, kräftige Winterbienen (ohne Milbenbefall) schlüpfen können! Trotz ausreichender Nahrung schaffen von Varroamilben befallene Winterbienen den enormen Kraftaufwand nicht, Volk und Königin durch den Winter zu bringen!
11.07.2013
Wohl dem, der gerade Urlaub hat!
Das Meer oder einen Pool in unmittelbarer Nähe. Die Bewegungen auf "Essen fassen" und ins "Wasser fallen lassen" reduziert.
Wir schwitzen - und wie! Bei fast 40 °C!
Nach Überflutungen Ende Mai und im Juni, die in den betroffenen Gebieten riesigen Schaden und unbeschreibliches Leid anrichteten, droht nun neues Unheil. Gleißende Hitze läßt Wiesen und Felder verdorren.
Droht auch den Bienen nach dem Endloswinter und dem kalten, nassen Frühjahr eine neue Hungerperiode?
Man könnte es denken. Denn auch die Blüten vertrocknen in der sengenden Glut. Aber das Gegenteil ist der Fall! Diese spezielle Witterung hat eine andere, von Blüten unabhängige Honigquelle aufgetan.
Wer die Natur mit wachen Augen beobachtet, hat sie längst entdeckt: überall glänzende, klebrige Blätter.
Die Population der blattsaugenden Insekten ist bei dieser Witterung geradezu explodiert. Sie produzieren den Honigtau auf den Blättern. Manchmal in so großen Mengen, daß er als zähe, süße Masse von den Blättern tropft.
Unangenehm für darunter parkende Autos!
Welch ein Glück für die Bienen!
Welch ein Glück für uns!
Die Honigquelle sprudelt vorerst weiter!
Aber Honigtau ist nicht gleich Honigtau. Je nachdem von welcher Art blattsaugender Insekten und von welchen Pflanzen er produziert wurde, entsteht zum Beispiel der kräftig würzige Waldhonig oder aber auch ein sehr fester, beinahe zementartiger Honig. Die Gewinnung dieses Honigs ist äußerst schwierig bis unmöglich und auch für die Bienen nicht von großem Wert.
28.07.13
August
Raub und Mord im sonst so friedfertigen Bienenvolk!
Was ist da los?
Wenn die Grillen an milden Sommerabenden zum nächtlichen Konzert einladen, beginnt die "heiße Phase" des Sommers - normalerweise.
Saharahitze gab es aber in diesem Jahr schon im Juli. Mensch, Tier und Vegetation litten darunter.
Vergilbende Steppenlandschaften breiteten sich aus. Jede noch so kleine Bewegung ließ den Schweiß in Strömen fließen.
Nur den Bienen bescherte diese Wetterlage noch einmal ein üppiges Honigvorkommen.
Auf die Hitze folgten heftige Gewitter mit starken Regengüssen, die den süßen Honigtau einfach von den Blättern wischten.
Damit versiegte diese Nahrungsquelle abruppt!
Höchste Zeit für´s "Abschleudern"!
Die Honigräume wurden abgebaut, die Honigwaben ein letztes mal leer geschleudert.
Nun sind die vorher hoch aufgetürmten Bienenwohnungen plötzlich viel zu klein für die vielen Sommerbienen, die tagsüber noch auf der Nahrungssuche sind. Es herrscht Platzmangel, denn die wohlgefüllten Vorratskammern sind verschwunden...
Unruhe breitet sich im Bienenvolk aus.
Lebten die benachbarten Bienenvölker bisher in Frieden nebeneinnander, so entbrennt nun ein Kampf um die Wintervorräte.
Die stärkeren Völker versuchen in die zahlenmäßig unterlegenen Völker einzudringen und ihre Vorräte zu plündern!
Schnelles Handeln ist nun gefragt, sonst rauben die Bienenvölker ihre Nachbarn aus!
Deshalb muß der Imker unmittelbar nach dem Abschleudern und der ersten Varroamilbenbehandlung mit dem Einfüttern beginnen!
Dann ist der Nachbarschaftsstreit schnell vergessen!
Für die Einfütterung verwendet der Imker eine invertierte Zuckerlösung aus dem Bienenfachhandel.
Sie wird den Bienen in speziellen Futterzargen so oft angeboten, bis ihre Vorratskammern wieder gefüllt sind.
Aber ein zweites Verbrechen bahnt sich an!
Während der blütenreichen Jahreszeit, wenn Nahrung im Überfluß vorhanden ist und sich das Bienenvolk auf die Teilung vorbereitet, haben die Drohnen die Aufgabe, die jungen Königinnen zu begatten.
Wenn der Schwarmtrieb nach und nach zum Erliegen kommt und die Einlagerung von Futtervorräten das Hauptanliegen des Bienenvolkes ist, werden die "Dienste" der Drohnen nicht mehr gebraucht. Ihre Anwesenheit wird aber vom Volk geduldet. Noch!
Jeden Tag verlassen sie bei schönem Wetter den Bienenstock, streunen herum, um abends wieder in die Sicherheit der Gemeinschaft zurückzukehren. Sie erbetteln sich Futter von den Arbeitsbienen, um am nächsten Tag ausgeruht und gestärkt wieder loszuziehen.
Aber zum Ausklang des Sommers ist Schluß mit diesem Faulenzerleben!
Wer nicht zur Erhaltung der Gemeinschaft beiträgt, wird aus dem Bienenstock gejagt!
Aber es kommt noch schlimmer!
Wer den Bienenstock nicht freiwillig verläßt, wird von den Arbeiterinnen erstochen! Die toten Drohnen werden aus dem Stock getragen!
Dieses grausige Schauspiel wiederholt sich jedes Jahr im Spätsommer auf´s Neue! Der Imker nennt es "Drohnenschlacht"!
20.08.2013
September
Das sattgrüne Sommerkleid der Natur schmückt sich schon hier und da mit gelben und rostroten Tupfen. Naßkaltes Wetter und spürbar kürzere Tage lassen Herbststimmung aufkommen.
Herbstzeit ist Erntezeit!
Die Honigernte wartet bereits in Gläsern abgefüllt auf die Leckermäuler!
Aber ausruhen konnte sich der Imker bisher noch nicht.
Alle Arbeitsgeräte, wie die Honigschleuder, zahlreiche Honigeimer, Honigsiebe und das Rührgerät mußten gründlich gereinigt werden. Nun warten sie beinahe ein ganzes Jahr auf die neue Saison!
Das Einfüttern der Bienen mit invertierter Zuckerlösung ist abgeschlossen, die Futterzargen wieder abgebaut. Auch die Verdunster für die Ameisensäure zur Varroamilbenbekämpfung wurden aus den Bienenstöcken entfernt.
Der letzte Eingriff am Bienenstock ist das Einsetzen der Mäusegitter.
Nun sollten die Bienen kaum noch gestört werden, dichten sie doch ihre Behausungen mit Propolis (Kittharz) wetterfest ab. Denn bald versiegt auch die Quelle für dieses überlebenswichtige Baumaterial in der Natur! (Siehe auch Bienenprodukte - Propolis)
Solange milde Flugtemperaturen herrschen tragen die Bienen immer noch fleißig Blütenpollen und Nektar der Herbstblüher in ihr Vorratslager.
Auch für den Imker gehen die Aufräumarbeiten noch weiter.
Die abgeräumten Honigräume mit den leeren Honigwaben müssen ungeziefersicher eingelagert werden.
Es gibt einen kleinen Schädling, der, wird er nicht entdeckt, die Honigwaben im Laufe des Winters zerstören kann.
Die Wachsmotte legt ihre Eier in die Zellen der Waben. Die schlüpfenden Maden ernähren sich vom Bienenwachs. Die Waben können von den gefräßigen Maden völlig ausgehöhlt werden oder sie brechen in sich zusammen. Danach verpuppen sie sich in einem feinen Gespinnst, bis die nächste Generation Wachsmotten schlüpft.
Ein erheblicher Verlust, denn der Neuerwerb von Bienenwachs ist kostenintensiv.
Deshalb bekämpft der Imker eventuell vorhandene Wachsmotten vorbeugend mit dem Verdunsten von Essigsäure.
Im Laufe des Sommers erntet der Imker sein "eigenes" Wachs.
Ständig müssen Honigwaben aussortiert werden. Das sind z.B. ältere Waben, Drohnenbrutwaben oder Waben, die beim Honigschleudern zerbrochen sind.
Das Wachs wird aus den Holzrähmchen herausgeschnitten und in einem Wachsschmelzer geschmolzen.
Das so gewonnene, herrlich duftende, gelbe Bienenwachs wird teilweise im Bienenfachhandel gegen neue Mittelwände eingetauscht. Sie dienen den Bienen im nächsten Jahr als Grundlage zum Aufbau neuer Bienenwaben.
Der andere Teil wird an unwirtlichen Herbst- und Wintertagen in unterschiedliche Formen zu Bienenwachskerzen verarbeitet. Hübsch verpackt sind sie ein gern gesehenes Geschenk!
Oktober
Was zu tun war - ist getan...
Einen Sommer lang sammelten die Bienen mit unerschütterlichem Fleiß Nektar und Pollen. Umsorgten ihre Königin und pflegten die Brut, hielten das Bienenhaus sauber, kühlten es bei zu großer Hitze, dichteten es wetterfest ab und schützten ihr Volk vor Eindringlingen.
Die Arbeitsbienen führen in ihrem kurzen Leben ein aufopferungsvolles, vollkommen uneigennütziges Dasein.
Keine drückt sich vor der Arbeit, jede weiß immer genau, was zu tun ist.
Ziel ihres sprichwörtlichen Bienenfleißes ist es, einzig dem Erhalt des Volkes zu dienen.
Denn eine einzelne Biene auf sich alleine gestellt, ist nicht überlebensfähig.
Nur das Volk als Ganzes kann existieren.
Unterstützung erhält es dabei vom Imker.
Er stellt den Bienenvölkern eine sichere Unterkunft zur Verfügung und beobachtet ihre Entwicklung im Laufe des Sommers genau.
Er kümmert sich um eine kontrollierte Vermehrung. Entwischte Schwärme haben es schwer, in unserer "aufgeräumten" Welt eine neue, sichere Bleibe zu finden. Um das Schwärmen zu verhindern, entnimmt er starken vor "Kraft strotzenden" Völkern Brutwaben und bildet damit neue Ableger oder setzt sie schwächeren Völkern zu und hilft ihnen damit "auf die Beine".
Kräftige und gesunde Völker sind sein Ziel!
So können die Bienen ihren so wichtigen Beitrag für den Erhalt einer artenreichen Pflanzenwelt erfüllen und ganz nebenbei viel leckeren Honig sammeln.
Starke Völker haben die besten Chancen, die Strapazen des langen Winters zu überstehen.
Noch fliegen die Bienen bei milden Tagestemperaturen und vervollständigen ihre Vorräte.
Alles was jetzt noch blüht und Nahrung spendet, wird von den unterschiedlichsten nektar- und pollenliebenden Insekten belagert.
Fette Henne z. B., Herbstastern und blühender Efeu sind gern besuchte Futterquellen.
Die Landschaft verändert sich. Der Herbst hat seine Malerpalette herausgeholt und geizt nicht mit gelben, goldenen, orangenen, roten und kupferbraunen Farben.
Die wilden Herbstwinde zerren und rütteln an den Blättern, bis sie den Halt verlieren. Eine ganze Wolke bunter Kleckse wirbelt durch die Luft. Der nächste Windstoß trägt sie übermütig weiter. Irgendwann verliert der Luftikus die Lust an diesem Spiel.
Die Blätter legen sich zu einem raschelnden Teppich nieder. Er schützt die Pflanzen vorm eisigen Frost und bietet vielen kleinen Nützlingen, wie z. B. Marienkäfern, Florfliegen, Tausendfüßlern und Co. eine kuschelige Unterkunft.
Das Laub ist aber auch Nahrung für Millionen im Boden lebender, winziger Lebewesen.
Fleißig verarbeiten sie es zusammen mit anderen organischen Stoffen und spenden so dem Boden die Nährstoffe für neues Pflanzenwachstum.
Da die Bienen recht fleißig Nektar und Pollen sammelten, bestäubten sie unzählige Blüten. So konnten sich reichlich Früchte und Samen bilden, die Mensch und Tier als Nahrung dienen. Was übrigbleibt fällt auf den fruchtbaren Boden. Im nächsten Frühjahr entwickelt sich daraus die nächste Pflanzengeneration.
Jedes noch so kleine, auf uns manchmal abstoßend wirkende Lebewesen, hat seinen festen und lebensnotwendigen Platz im "ewigen Kreislauf des Lebens"!
28.10.13
November
Das bedeutet graue, trübe Tage. Nebelfeuchte Luft verhüllt gespenstisch die Natur und läßt uns frösteln. Die Sonne macht sich rar. Die Dunkelheit breitet sich unaufhaltsam aus.
November - der wahrscheinlich ungeliebteste Monat des Jahres.
Das kahle Geäst der Bäume offenbart manch bizarre Form. Dieser Anblick wird uns nun vier lange Monate begleiten.
Die Natur ist bereit für den Winterschlaf!
Auch das Bienenvolk hat den Flugverkehr eingestellt. Es rückt wieder näher zusammen und bildet die überlebenswichtige Wintertraube. (siehe auch - Die Bienen im Jahreslauf - Januar)
Die kleinen Körper sind in der Lage, das Innere der Wintertraube auf 35 °C aufzuheizen und diese Temperatur konstant zu halten! Auch bei den grimmigsten Außentemperaturen! Die Königin und die junge Brut brauchen diese Wärme, zum überleben.
Die Bienen sind nun auf sich alleine gestellt.
Dem Imker bleiben die regelmäßigen Kontrollen am Bienenstand. Sitzen die Mäusegitter richtig? Ist das Flugloch optimal eingestellt, damit sich keine ungebetenen Gäste einschleichen können?
November bedeutet aber auch - es dauert nicht mehr lange, dann strahlt der bunte Lichterglanz der Adventszeit.
Wir freuen uns auf die stimmungsvolle Atmosphäre des Weihnachtsmarktes und viele nette Begegnungen.
22.11.13
Vielen Dank für euren Besuch an unserem Stand auf dem Weihnachtsmarkt!
Wir wünschen allen eine besinnliche Adventszeit!
Dezember
Am 21. Dezember begann mit der Wintersonnenwende der kalendarische Winter.
Nun werden die Tage endlich wieder länger! Deutlich spürbar wird das aber erst in einigen Wochen.
Von der kalten Jahreszeit fehlt bisher jede Spur!
Der Wunsch nach einer winterweißen Weihnacht hat sich auch in diesem Jahr nicht erfüllt. Frühlingshafte Temperaturen verderben die Weihnachtsstimmung und rücken die Weihnachtsvorbereitungen in ein unwirkliches Licht.
Tapfer haben ein paar Ringelblumen, an geschützter Stelle, den ersten Frösten getrotzt.
Maulwürfe schieben Hügel um Hügel schwarzer Erde aus dem frostfreien Boden.
Ein Eichhörnchen flitzt ruhelos zum alten Nußbaum in Nachbars Garten. Versteckt hier schnell noch eine Nuß, da eine Eichel.
Sogar ein paar Bienen sind am 24. unterwegs und erledigen letzte "Weihnachtseinkäufe" bei milden 10 ° C.
Winterjasmin und Duftschneeball zeigen bei offenem, frostfreien Wetter von November, oft bis in den März hinein, ihre herrlichen Blüten.
Aber sie dürften kaum das Ziel der ausfliegenden Bienen sein!
Auch wenn das Kalenderblatt den Winter anzeigt - erreichen die Temperaturen die 10° C - Marke und es herrscht trockenes, windstilles Wetter, verlassen immer einige Bienen den Stock. Vermutlich nutzen sie jede Gelegenheit für einen Reinigungsflug. Denn der bevorstehende Winter wird sie für lange Zeit in den Bienenstock verbannen!
p.s.
Eine Bauernregel besagt:
Ist bis 6. Januar kein Winter - kommt auch keiner mehr dahinter!
Lassen wir uns überraschen!
In diesem Sinne:
Wünschen wir allen einen "Guten Rutsch" und ein gesundes "Neues Jahr 2014"!