Blütenpollen

Des einen Leid - des anderen Freud!

Das Leid, das der Blütenpollen verursacht, soll hier nicht näher erläutert werden. Jeder Pollenallergiker kennt sich damit bestens aus!

 

Der Blütenpollen, die männlichen Keimzellen der Pflanzen, lagert in den Staubgefäßen der Blüten. Sie sind Kraftpakete! Enthalten sie doch den Bauplan und das Material für eine neue Pflanze.

 

Bei der Nektarsuche bleibt reichlich davon am Bienenkleid haften. Beim Besuch weiterer Blüten gelangt der Pollen auf die weibliche Blütennarbe und es entwickeln sich Früchte und Samen.

 

Für das Ernten von Blütenstaub gibt es spezielle Pollensammelbienen. Sie vermengen den Pollen mit Absonderungen aus den Speicheldrüsen und stampfen ihn in den "Pollenhöschen" an den Hinterbeinen fest. Im Bienenstock wird der Pollen von den Stockbienen abgenommen, mit Honig und körpereigenen Stoffen vermischt, in die Zellen eingelagert und verdichtet. Durch die Vermischung des Pollens mit Honig und körpereigenen Stoffen der Biene, wird er haltbar gemacht und fermentiert (aufgeschlossen). Somit können die Nahrungsbestandteile des Pollens optimal verwertet werden (auch vom Menschen). Man nennt diesen aufbereiteten Pollen "Bienenbrot". Die mit Pollen gefüllten Zellen werden nicht mit einem Wachsdeckel verschlossen. Der Blütenpollen  ist für die Bienen eine wertvolle Fett- und Eiweißquelle. Vor allem die Bienenlarven benötigen sie für eine gesunde Entwicklung. Deshalb wird der Pollen in einem Kranz rings um die Brut eingelagert.

Die Ammenbienen könnten ohne dieses "Kraftfutter" kein Gelée royal synthetisieren.

 

Je nach Pflanzenart unterscheidet sich der Pollen in Größe, Form, Farbe und Zusammensetzung - und somit auch in der Qualität!

Pollen von hohem Wert liefern z.B.: Obstbäume, Gewürzkräuter, Rot- und Weißklee, Kastanien.

 

Jeder Honig enthält auch einen geringen Teil an Pollenkörnern von den Pflanzen, die die Bienen besuchten, um Nektar zu sammeln. So kann man genau bestimmen, von welchen Pflanzen der Honig in meinem Honigglas stammt.  Enthält ein Honig mindestens 60% einer Pollenart, so spricht man von Sortenhonig; z.B.: Rapshonig, Lindenhonig u.s.w. Diese Analysen werden jedoch nur von staatlich anerkannten Instituten durchgeführt.

 

Der Imker gewinnt den Pollen, indem er Pollengitter am Bienenstock anbringt. Die Pollensammlerinnen müssen sich durch die engen Öffnungen des Gitters hindurchzwängen und verlieren so einen Teil ihres Sammelgutes. Der herabfallende Pollen wird in einem Gefäß aufgefangen. Dieser Pollen muß, um ihn vor Verderb zuschützen, nach der Ernte gründlich getrocknet werden. Auch zu Hause muß Pollen trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden. Bei -18 ° C ist Pollen lange haltbar. Pollen niemals über 40 ° C erhitzen, sonst werden seine hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe zerstört.     Das Bienenbrot wird aus den Waben herausgestanzt.

 

Der Blütenpollen ist in seiner Zusammensetzung ein beinahe vollkommenes Lebensmittel. Ca. 1-2 Teelöffel davon ergänzen den Bedarf des Menschen an fast allen essentiellen Aminosäuren ( den Bausteinen der Eiweiße). Aus diesem Grund ist Pollen eine wichtige Nahrungsergänzung für Vegetarier.

 

Die Sammelleistung eines Volkes an Blütenpollen während einer Saison beträgt ca.   30 - 60 kg.

Wer hat welche Pollenfarbe?

Nicht nur die Blüten treibens bunt - auch der Blütenpollen zeigt Farbe

weiß-gelb:      Sommerlinde, Schneebeere,

schwefelgelb:  Haselnuß,

zitronengelb:   Raps, Löwenzahn,

orangerot:      Schneeglöckchen, Krokus,

rot:                Königskerze,

blau:              Samt-Hortensie, Meerzwiebel, Weidenröschen(Epilodium augustifolium)                       Lupine, Phacelia,

hellgrau:         Himbeere, wilder Mohn,

dunkelbraun:   Klee,