Frühling
Der Frühling hat sich eingestellt...
Endlich - es ist wieder soweit!
Die Frühjahrssonne meint es gut mit uns!
Sie umschmeichelt uns mit ihren ersten wärmenden Strahlen.
Auch die ersten Frühjahrsblüher räkeln sich in der milden Wärme.
Schnee-"Glöckchen" klingeln leise im Frühlingswind.
Weit öffnen die frühen Krokusse ihre Kelche.
Dottergelbe Winterlinge strahlen mit der Sonne um die Wette.
Wo sich der Winterling wohlfühlt, bildet er weithin leuchtende, goldgelbe Teppiche. Diese bleiben auch von den Bienen nicht unentdeckt.
Bei diesem Wetter drängt es jede Biene, die eine "Flugerlaubnis" hat, hinaus zum Sammeln.
Allzu weite Ausflüge sind aber dennoch oft noch nicht möglich.
Die Sonne verbreitet zwar angenehme Wärme aber der Schatten überrascht mit empfindlicher Kühle!
So beschränkt sich der Flugverkehr vorerst auf die milderen Mittagsstunden.
Da die Nahrungsquellen im Vorfrühling noch nicht so üppig sind, wird jede nektar- und pollenspendende Blüte in der Nähe des Bienenstandes zur Nahrungssuche genutzt.
Mit dicken gelben Pollenhöschen kommen die Bienen zurück.
Nach den Entbehrungen in den Wintermonaten herrscht am Vogelhäuschen immer noch reges Treiben. Hier ist die Verpflegung gesichert! Aber einigen "ausgeschlafenen" Meisen ist der emsige Flugverkehr am Bienenstand nicht entgangen. Sie freuen sich über die leckere Abwechslung auf dem Speiseplan!
Den Imker freut´s weniger, denn im Bienenstock wird jetzt jede "helfende Hand" (Biene) gebraucht!
Den regen Flugverkehr betrachtet der Imker dagegen mit Wohlwollen, denn bei diesen Bienenvölkern ist alles in Ordnung!
Bienenbeuten, bei denen die Fluglöcher verwaist bleiben, geben traurige Gewißheit: hier lebt nichts mehr!
Die Verluste des Winters waren gering, obwohl in der Imkerschaft zu Recht Schlimmes befürchtet wurde:
Der Winter 2013/2014, der eigentlich keiner war und das darauf sehr zeitig einsetzende Frühjahr, boten nicht nur den Bienen frühe Gelegenheit, um mit der Brutpflege zu beginnen.
Auch die Varroamilben fanden dadurch optimale Vermehrungsbedingungen. So befürchtete man einen überdurchschnittlichen Anstieg der Milbenzahl in den Völkern während des Sommers.
Ein starker Milbenbefall schwächt das Volk enorm und kann zum Zusammenbruch des Volkes führen!
20.03.2015
Die erste Durchsicht der Bienenvölker steht an!
Sobald uns die ersten Frühjahrsblüher erfreuen, wächst die Ungeduld der Hobbygärtner ins Unermeßliche!
Alles ist für die neue Gartensaison vorbereitet.
Endlich wieder die feinkrümelige Erde durch die Finger rieseln lassen...
Dem Imker geht es ähnlich!
Ein paar milde Tage in Folge reichen aus , dann können endlich die Deckel der Bienenbeuten zum erstenmal gelüftet und der Zustand der Bienenvölker beurteilt werden!
Gedrängel am Flugloch - Das Flugloch ist noch auf "Winter" eingestellt. Das bedeutet: immer nur wenige Bienen können passieren. Ein kleines Flugloch kann aber auch optimal gegen Eindringlinge verteidigt werden. Jetzt wird es höchste Zeit, die Öffnung des Fluglochs zu erweitern. Der Flugverkehr steigt stetig an, denn Honig und Blütenpollen werden dringend für den "Nachwuchs" benötigt!
10.04.2015
Nun gibt es kein Zurück mehr...
Millionen Blüten und zartes Grün streben mit Macht ans Sonnenlicht.
Sie sprengen ihr enges, klebriges Korsett, das ihnen so lange Schutz vor Nässe und eisigen Winden bot.
Nun gibt es kein Zurück mehr!
Alles ist perfekt von Mutter Natur eingerichtet!
Wenn die Blütenpracht des Vollfrühlings explodiert, stehen Nektar und Blütenpollen im Überfluß bereit.
Die Bienenvölker sind jetzt so stark entwickelt, daß ihre Bestäubungsarmeen ihren Dienst im Naturkreislauf erfüllen können.
Ganz nebenbei sammeln sie vielen gesunden Honig!
Deshalb ist es jetzt höchste Zeit, die Honigräume aufzusetzen!
Durch ein Absperrgitter wird der Brutraum vom Honigraum getrennt.
Nur die Arbeitsbienen gelangen mit ihrer süßen Fracht in den Honigraum.
Der Königin bleibt der Brutraum vorbehalten.
Wir erleben in diesem Jahr einen sehr trockenen Frühling. Kaum Schnee im Winter und bisher wenig Regen im Frühjahr.
Die Rapsfelder in unserer Gegend sehen ziemlich mickrig aus.
Das Positive an der trockenen Witterung ist: bisher verschonten uns diese braunen, kriechenden, alles zarte Grün verschlingenden Schleimmonster! Sie lauern noch, tief verborgen in der Erde, auf die ersten heftigen Regengüsse. Regen, den auch die Pflanzen jetzt dringend für ihr Wachstum und die Ausbildung vieler Blüten brauchen könnten...
22.04.2015
Was war das für ein Mai ?!
Eigentlich sollte die Überschrift lauten: Der Honigexpress rollt...
Aber von Express kann keine Rede sein!
Bummelzug wäre die treffendere Bezeichnung. Das ist dieser Zug, bei dem man ganz gemütlich während der Fahrt aussteigen kann, ein Sträußchen Feld-, Wald- und Wiesenblümchen pflückt und am Ende wieder einsteigt!
Was war das für ein Mai?
Staubtrocken!
Drei Tornados über Deutschland entfalteten ihre zerstörerischen Kräfte.
Hagelkörner, groß wie Tischtennisbälle bombardierten einige Orte in unserer Gegend. Nur wenige Kilometer von unserem Standort entfernt!
Uns brachte das Unwetter endlich Regen. Aber die Tropfen, die hier die Erde erreichten, löschten nicht einmal den Blütenstaub von den Dächern.
Im Regenfaß - ständig nur Ebbe.
Kein Wunder, daß viele Pflanzen in diesem Frühjahr auf sehr "kurzen Beinen" stehen. Alle Wachstumskraft wird in die Ausbildung einiger Blüten gepumpt, denn der Erhalt der eigenen Art ist das Hauptziel jeden Lebens. Ohne Blüten keine Befruchtung - keine Ausbildung von Samen - kein Überleben.
Zusätzlich zur Trockenheit, war dieser Mai ein Windmonat.
Wind, der dem Boden auch noch den letzten Tropfen Wasser raubte.
Den Bienen bescherte er teilweise schlechtes Flugwetter.
Eine katastrophale Kombination.
Schlechtes Pflanzenwachstum mit wenigen Blüten durch anhaltende Trockenheit und ungünstige Flugbedingungen.
Können die Bienen nicht regelmäßig fliegen, wird das eingetragene Futter teilweise selbst verbraucht, denn die Einwohnerzahl der Bienen wächst immer noch rasant.
Was bleibt ist der Wunsch nach "normalem Wetter".
Aber was ist noch normal?
Zur Arbeit an den Bienenvölkern gehört es auch, Drohnenbrutwaben aus den Völkern zu entnehmen.
Das hilft zum einen, den Schwarmtrieb zu mindern, zum anderen, einen Teil der Varroamilben aus dem Stock zu entfernen.
Familie Kleiber ist darüber hocherfreut. Ihre Nestlinge werden sich, Dank des köstlichen + eiweißreichen Mahls, gut entwickeln.
Sommer
Es ist heiß - viel zu heiß...
Zu heiß und zu trocken!
Weit und breit kein Regen in Sicht.
Tagelang schwitzen wir bei knapp 40° C.
Ein absoluter Härtetest für Mensch, Tier und Vegetation!
Ist Deutschland auf dem Weg zur Steppenlandschaft?
Die gleißende Sonnenglut läßt Pflanzen samt Blütentrieben verdorren.
Eine Unmenge rascheltrockener Lindenblüten segelt zur Erde, noch ehe sie ihre begehrte, süße Nektarbar eröffnen konnten.
Im Garten schielt der Rasenmäher beleidigt aus dem Schuppen.
Sorry, nicht viel zu tun für dich in diesem Jahr!
Überall stagniert das Pflanzenwachstum.
Die Maisanbauflächen - ein Bild des Jammerns!
Die Landwirtschaft rechnet mit hohen Ernteausfällen in diesem viel zu trockenen Sommer.
Nur einige "Südländer", wie zum Beispiel der Lavendel, räkeln sich in der "wohligen Wärme". Der Lavendel verströmt in diesem Jahr einen besonders betörenden Duft und lockt damit zahlreiche Insekten an. Neigt sich der Tag dem Ende entgegen, kehren Hummeln, Bienen, Schmetterlinge + Co. nach einem arbeitsreichen Tag zurück ins Nest.
Aber im Lavendel geht die Nektarparty weiter!
Kaum dämmert es, schwirren die Nachtschwärmer heran und berauschen sich an seinem süßen Nektar.
Mitte Juni, endlich, nach viel zu langer Zeit, der erste heißersehnte Regen. Begleitet von heftigen Unwettern.
Trotzdem , nicht genug, um den Durst der Pflanzen zu stillen.
Der knochentrockene, betonharte Boden kann das begehrte Naß nur schwer aufnehmen.
In riesigen Pfützen bleibt es stehen!
Aber das Martyrium der Pflanzen ist noch lange nicht zu Ende!
Geschwächt von der anhaltenden Hitze und der Trockenheit, erwartet sie eine weitere Plage.
Pflanzensaft saugende Insekten entwickeln sich prächtig bei diesen Witterungsverhältnissen.
In übermächtiger Zahl rücken ihre Armeen an!
Kaum eine Pflanze bleibt von Ihnen verschont!
Bei der Nahrungsaufnahme hinterlassen die Blattläuse Honigtau. Er bleibt an Blättern und Pflanzentrieben als süße, klebrige Substanz haften.
Honigtau ist bei vielen Insekten als wertvoller Nahrungsspender sehr begehrt.
Wegen ihm werden sogar Kriege im Insektenreich geführt!
Ameisen vertreiben Nahrungskonkurrenten sehr erfolgreich und beschützen "ihre Blattlauskolonien" vor Freßfeinden!
Ihr Lohn: eine reiche Ernte leckeren Honigtaus!
Aber wie sieht es bei den Bienen aus?
Die Völker entwickelten sich recht gut.
Allerdings reichte der zur Beginn der Saison eingetragene Honig gerade für die Versorgung der Völker aus.
Für uns blieb nicht viel übrig.
Ende Mai, Anfang Juni verschärfte sich die Situation durch die anhaltende Trockenheit nochmals.
Erste Räubereien waren zwischen den Bienenvölkern zu beobachten.
Ein Blick in die Honigräume bestätigte den Nahrungsmangel.
Mit dem Regen kamen schwülwarmes "Wachswetter" und die Blattlausinvasion.
Die Bienen profitierten von den reichen Honigtauvorkommen.
Herrlich dunkler Honig wurde eingetragen.
Der "Honigbummelzug" nahm tüchtig Fahrt auf und mauserte sich zum "Express".
Die Honigernte war sehr zufriedenstellend.
In der letzten Julidekade regnete es öfter durchdringend, mit deutlichem Temperaturabfall.
Die Bienen zogen sich schon zum großen Teil aus den Honigräumen in die Bruträume zurück.
Höchste Zeit, um mit dem Abschleudern und der Fütterung zu beginnen!
Damit ist die Honigernte schon wieder vorbei.
Obwohl in diesem Jahr relativ wenig Milben zu sehen waren, darf die Milbenbehandlung nicht vernachlässigt werden.
Nach Fütterung und Milbenbehadlung kehrt Ruhe bei den Bienen ein.
26.07.2015