Wie die Bienen wohnen

Bevor der Mensch die Bienen für sich als Haustiere entdeckte und ihnen komplett ausgestattete Unterkünfte zur Verfügung stellte, mußten sie sich in der freien Natur selbst ihre Wohnungen suchen.

Überall dort, wo sich eine vor Witterungseinflüssen und Feinden geschützte Höhle bot, errichteten sie ihr Wabenwerk und bauten sich ein Nest.

Das waren vor allem Felsnischen und hohle Bäume.

So könnte der Eingang zu einer natürlichen Bienenwohnung aussehen

Die heute verwendeten Bienenwohnungen nennt man Bienenbeute.

Aber Bienenbeute ist nicht gleich Bienenbeute. In Deutschland gibt es viele unterschiedliche Arten von Beuten. Benannt sind sie oft nach ihrem Erfinder. Jedes Beutensystem hat seine eigenen Abmessungen, auch die Rähmchenmaße unterscheiden sich.

 

Den Bienen ist es dabei vollkommen egal, in welchem Beutentyp sie leben. Wichtig ist, daß ihnen ca. 60 - 80 l Rauminhalt zur Verfügung stehen.

 

Hat man sich einmal für eine bestimmte Beutenart entschieden, muß man auch das Zubehör danach erwerben - einschließlich der Honigschleuder, sonst paßt nichts zusammen.

Beschrieben werden soll hier der Aufbau einer Magazinbeute. Sie besteht aus:

 

1. Untergestell

2. Unterboden

3. mehreren Zargen

4. Deckel

Magazinbeute mit Unterboden, 3 Zargen und Deckel
Untergestell Marke "Eigenbau"

1. Das Untergestell, in der Regel Marke "Eigenbau", dient einem sicheren Stand im Gelände. Es bietet ausreichend Abstand zum Boden, sodas Pflanzenwuchs das Flugloch nicht versperren kann.

Außerdem erschwert es Räubern, wie zum Beispiel Mäusen, Schlangen und Eidechsen, durch das Flugloch zu schlüpfen.

 

 

Unterboden mit Lüftungsgitter

 

2. Der Unterboden mit Lüftungsgitter. Es versorgt die Bienen mit frischer Luft. Das Lüftungsgitter wird auch im Winter nicht verschlossen! Es besteht trotzdem keine Gefahr des Erfrierens für die Bienen. Hier gilt ein einfaches physikalisches Gesetz: die kalte Luft sinkt auf den Boden, während die warme Luft nach oben steigt. Die Bienen leben also in einer Art "Wärmeblase".

Fluglochschieber

Im Unterboden befindet sich auch das Flugloch, das durch einen Fluglochschieber in seiner Größe verstellt werden kann.

Im Sommer hat das Flugloch seine optimale Ausdehnung, denn es herrscht reger Flugverkehr! Ständig starten Sammelbienen zur Nektar-, Pollen- und Wassersuche, um dann voll beladen wieder zu landen.

Im Winter wird das Flugloch stark verkleinert, so das es nur von einer Biene passiert werden kann. Das erschwert auch hungrigen Räubern das Eindringen in die Bienenbeute.

Zusätzlich wird das Flugloch im Winter durch eine weitere Barrikade geschützt, dem Mäusegitter.

Das Mäusegitter schützt vor ungebetenen Gästen
Zarge

3. Die Zarge nimmt die Rähmchen mit den Mittelwänden auf. Auf den Mittelwänden errichten die wachsproduzierenden Baubienen beidseitig die typischen sechseckigen Wabenzellen. Ist die Wabe ausgebaut, kann die Königin mit der Eiablage beginnen und die Sammlerinnen füllen sie mit Honig und Blütenpollen.

Dies geschieht nach einem festgelegten Schema.

neues Rähmchen mit eingelöteter Mittelwand
Die Zarge nimmt die Rähmchen auf

4. Der Deckel verschließt die Bienenbeute wetterfest.

Alle Bienenbeutenteile lassen sich wie im Baukastensystem zusammenstellen.

Das Absperrgitter trennt den Brutraum vom Honigraum