Die Königin

Es kann nur EINE geben...

Die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Bienenkönigin oder auch Weisel genannt, dauert 16 Tage. Während ihres ganzen Lebens wird sie von einem "Hofstaat" begleitet. Er ist ständig damit beschäftigt, die Königin zu füttern und zu pflegen. Ihr Futter erhält die Königin direkt von den Ammenbienen. Sie sondern einen speziellen Futtersaft, das Gelée royal, ab, das in Drüsen im Kopfbereich hergestellt wird.

Diese "Spezialfütterung" befähigt sie zu enormen Leistungen ( siehe auch unter: Produkte aus dem Bienenstock - Gelée Royal).

 

Die Königin ist mit 18-22 mm die "Größte" im Bienenstock und hat die längste Lebenserwartung von allen. Sie lebt ca. 4-5 Jahre!

 

Nach 7 Tagen ist die Königin geschlechtsreif und startet bei sommerlichen Temperaturen, verfolgt von den Drohnen, zum "Hochzeitsflug". Sie wird von bis zu 30 Drohnen begattet. Den Samen speichert sie in ihrer Samenblase. Dieser Vorrat reicht für die Dauer von ca. 4 Jahren. Während dieser Zeit bleibt der Samen voll befruchtungsfähig!

 

Nach der Rückkehr in den Bienenstock beginnt die Königin sofort mit der Eiablage.

Sie legt bis zu 2000 Eier am Tag (das entspricht ungefähr dem Eigengewicht der Königin!). Dabei tastet sie sich über die sorgfältig von den Bienen gereinigten und mit einer hauchdünnen Schicht Propolis ausgekleideten Zellen. Die Königin kontrolliert die Sauberkeit der Zellen sehr penibel. Nur in eine blitzblank geputze Zelle kommt ein Ei! Ist die Zelle 6-eckig und klein, legt die Königin ein Ei. Beim Passieren der Samenblase wird noch eine Portion Sperma dazugegeben. Aus diesem nun befruchteten Ei entsteht eine Arbeiterin.

Ist die Zelle 6-eckig und größer, läßt die Königin ein unbefruchtetes Ei in die Zelle gleiten. Es entsteht ein Drohn.

 

Die Königin ist also die Mutter des ganzen Bienenvolkes. Alle Arbeiterinnen sind Schwestern, die Drohnen ihre Brüder.

 

Die Königin "regiert" das Volk mithilfe von Duftstoffen (Pheromone). Bei der Körperpflege der Königin werden die Duftstoffe auf die Pflegebienen übertragen. Diese verteilen sie von Biene zu Biene im ganzen Stock. So entsteht der jedem Volk eigene "Stockgeruch". Dieser ist der "Passierschein" für alle Sammelbienen, die den Bienenstock verlassen müssen. Die Wächterbienen am Eingang des Fluglochs kontrollieren jede heimkehrende Sammlerin auf diesen Stockgeruch. Wer die richtige "Duftmarke" hat, darf passieren.

Sind die Pheromone im Bienenstock gleichmäßig verteilt, ist alles in Ordnung. Jeder geht seiner gewohnten Arbeit nach. Steigt die Einwohnerzahl im Frühjahr sprunghaft an oder ist die Königin in die "Jahre" gekommen, gelangen die Pheromone nicht mehr bis in jeden "Winkel" des Bienenstockes. Das ist das Signal für die Baubienen, Weiselzellen zu errichten. Weiselzellen sind rund und wesentlich größer als die Zellen für Arbeiterinnen und Drohnen. Die Königin wird nun von den Arbeiterinnen zu diesen Zellen gedrängt und zur Eiablage animiert. Sie ertastet die Form der Zelle und legt ein befruchtetes Ei hinein. Alles Weitere erledigen die Ammenbienen.

 

Nach 16 Tagen kündigt die junge Königin ihr Schlüpfen durch ein lautes tüüüt-tüüüt

... an. (Dieses "Tüten" ist sogar außerhalb des Bienenstocks zu hören!). Das ist das Signal für die "alte" Königin, den Bienenstock mit einem Teil des Volkes zu verlassen. Ein Schwarm erhebt sich in brausend in die Luft.

 

Denn: Es kann nur EINE geben!

 

Begegnen sich zwei Königinnen entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod! Nur eine bleibt übrig und alleinige Herrscherin des Volkes! Das kann sowohl die frisch geschlüpfte, als auch die alte Königin sein.

 

Sind mehrere Weiselzellen vorhanden, kann es passieren, daß die zuerst geschlüpfte Königin die restlichen Konkurrentinnen in ihren Zellen ersticht.

 

Es kann eben nur EINE geben!

ohne Kennzeichnung manchmal schwer zu finden -die Königin

In diesem Jahr trägt Frau Königin "Gelb"

 

Modewahn im Bienenvolk? Nein, ganz sicher nicht!

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb die Königin mit einem farbigen Punkt gekennzeichnet wird.

Obwohl sie den anderen Einwohnern im Bienenstock an Größe deutlich überlegen ist, macht es manchmal Mühe, die Königin im Gewusel der vielen Bienen gleich zu finden. Ein farbiger Punkt auf dem Rücken der Weisel kann da recht hilfreich sein.

Ein weiterer Grund ist die längere Lebenszeit der Königin. Da in jedem Jahr eine andere Farbe für die Kennzeichnung der frisch geschlüpften Königinnen verwendet wird, weiß der Imker bei der Durchsicht der Völker sofort, wie alt die Königin ist.

 

So sieht die allgemein gültige Farbkennzeichnung für Bienenköniginnen aus:

 

2011   weiß

2012   gelb

2013   rot

2014   grün

2015   blau

2016   beginnt der Farbzyklus wieder mit weiß.

Im Gewusel der Bienen ist die Königin nicht leicht zu finden
ohne Kennzeichnung manchmal schwer zu finden - die Königin